Herbert Achternbusch

Herbert Achternbusch, geboren am 23. 11. 1938 in München, wuchs auf bei seiner Großmutter in Mietraching (Bayerischer Wald). Nach dem Abitur studierte er Malerei an der Kunstakademie in Nürnberg. Verschiedene Tätigkeiten, z.B. Zigarettenverkäufer auf dem Oktoberfest. Er lebte in Ambach am Starnberger See. Achternbuschs Arbeiten provozierten die Kontrollinstanzen der Filmwirtschaft und die Aufsichtsgremien der öffentlich-rechtlichen Anstalten mehrfach zu Verdikten und Repressalien. Im Mai 1981 wertete der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks die Ausstrahlung von „Servus Bayern“ im ARD-Programm als Verstoß gegen das Bayerische Rundfunkgesetz. Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann verweigerte 1983 die Auszahlung der letzten Filmförderungsrate für „Das Gespenst“ mit der Begründung, der Film stelle eine „Verletzung des religiösen Empfindens großer Teile der Bevölkerung“ dar und habe deshalb keinen Anspruch auf „eine Förderung aus Steuergeldern“. Nach einem durch mehrere Instanzen geführten Rechtsstreit wurde der Prozess im Februar 1992 zu Gunsten von ­Achternbusch entschieden. In Stuttgart, Graz und Zürich wurde „Das Gespenst“ beschlagnahmt; das Verbot wurde in Österreich von den Gerichten rechtskräftig bestätigt, in der Schweiz nach zweijährigen juristischen Auseinandersetzungen aufgehoben. Achternbusch war ab 1994 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er starb am 13. 1. 2022 in München.

*  23. November 1938

†  13. Januar 2022

von Thomas Beckermann und Michael Töteberg

Essay

Herbert Achternbusch war ein Einzelgänger, ...